TITEL-Magazin: Limbo

Sommerpause beim TITEL zu Ende. Hier also die Rezension zu Limbo auch auf Deutsch.

Was Limbo spannend macht, sind nicht die (gar nicht mal so unfairen) Puzzles und auch nicht das von Kieron Gillen verachtete und von John Walker gelobte Design der Fallen, das mit den Erwartungen der Spieler spielt, sondern das Drumherum. Das Sound-Design, das gekoppelt mit der absolut feindlichen Welt eine befremdliche Erfahrung von Einsamkeit und Verletzlichkeit auslöst. [Link]

Ebenfalls toll heute:

  • Norman prügelt sich durch das Captain America Game und bestätigt das, was Stephen Totilo schon seit längerer Zeit erzählt: es ist ein Spiel zum Film und es ist voll okay.
  • Peter holt das Nietzsche-Lieblingszitat raus und macht sich ein paar Gedanken über den Sinn, wehrlose Gegnermaterial in Spielen umzufahren. Gute Sache!

Bit-Gamer: Dungeons of Dredmor Review

Neue Rezension bei Bit-Gamer zum fabelhaften Roguelike Dungeons of Dredmor:

Dungeons does almost everything right: the randomized dungeons, the joy over finding a traffic cone hat or crafting your first plastic chest piece. Still, the hand-drawn character art and constraints of an indie budget do put some limitations on the game. It doesn’t matter how much gear you put on your character, how many tentacled crossbow bolts he wields or how accomplished a mathemagician he becomes; he’ll always remain a dorky dandy, just like the traditional ‘@’. The consistency of your character is at once part of the initial appeal and eventual disappointment: in this RPG you can never really evolve. [Link]

Ersteindrücke: Bastion (PC)

Gerade ist Bastion nach einer erfreulich ENORM erfolgreichen Xbla-Veröffentlichung auch auf dem PC über Steam rausgekommen. Meine (kurze) Rezension für Intro kommt ein wenig später, hier aber schonmal ein paar kurze Ersteindrücke des PC-Ports:

  • Bastion ist ein wunderschönes, augenscheinlich simples Indie-Game mit (neben Jamestown und Portal 2) unglaublich beeindruckendem Score und einem raspelstimmigen Erzähler im Hintergrund
  • Es ist kein überaus komplexes Spiel, die simplen (und sehr spaßigen) Spielmechaniken (Typ läuft durch die Gegend, haut Gegner kaputt und sammelt Zeug auf) legen den Fokus auf das Drumherum – den Erzähler, die mysteriöse Story, das Aufwerten von Waffen, den Aufbau einer eigenen Festung und die sehr, sehr interessanten Experimente mit Narrative im digitalen Spiel – das dadurch umso faszinierender wird.
  • Wer eine gescheite Rezension lesen will, dem schlage ich vor: Manus begeisterte Kritik, Ryan Kuos verzweiflt epische Review und Brendan Keough beim immer tollen Paste Magazine.
  • Der PC-Port unterscheidet sich durch folgendes: es werden hohe Bildschirmauflösungen unterstützt und 3 verschiedene Steuerungsalternativen angeboten. Die Steuerung mit dem Xbox-Pad empfinde ich persönlich als am angenehmsten, über Tastatur und Maus steuert sich Held The Kid aber ebenso effektiv und (stellenweise sogar) präziser. Daher Entwarnung an PC-Spieler: ein Gamepad ist nicht nötig, um an Bastion seine Freude zu haben.
  • Ist der Soundtrack 5-10 Euro wert? Ja. Ohne Frage. Kaufen. Freuen. Unterstützen.

Bit-Gamer: Limbo review

Noch ein Limbo-Post: Joe Martin hat auf Twitter nach Leuten gesucht, die für Bit-Gamer etwas über Limbo schreiben können und wollen. Kurzes hin und her später (Martin kannte mich bereits indirekt durch einen Kill Screen Artikel)  und hier ist der Artikel:

The point being: Limbo manages to strip away the clutter and show how little things can trigger profound emotions. This is a game about loneliness with a protagonist isolated from any other being that doesn’t want him dead, and even those fade away after a time leaving behind… nothing. Only the soundscape plays constant companion to the little adventuring boy and it’s this which creates the most differing shades of loneliness in Limbo’s monochrome world: the loneliness of crickets and the soft sound of the moss under your feet, the loneliness of flickering neon lights and of rusty old machines kicking into gear. [Link]

TITEL-Kulturmagazin: Digitaler Rückblick

Seit Januar 2011 machen Christof Zurschmitten und ich einen kleinen Monatsrückblick für Spielekritik. Inspiration dahinter war recht offensichtlich Critical Distance zum Einen und Rock, Paper, Shotguns Sunday Papers zum Anderen. Unser Fokus liegt aber auf deutschsprachigen Texten. Die Sache ist nämlich die, dass es zwar eine Masse an englischsprachigen Texten gibt über die obskursten Games-Themen und dank Seiten wie RPS oder Critical Distance eben auch ein Publikum dafür, andere Sprachen aber was Sichtbarkeit von Kritik und Diskurs angeht, weit hinterhinken.

Dazu Game Studies Supertyp Ben Abraham:

In case you were under the mistaken impression that the videogame blogosphere proliferated solely under the purview of English-speaking users, let me disabuse you of that notion right now. […]

Even more typically ‘Western’ non-English languages have a proliferation of videogame bloggers – The German videogame blog ‘Super Level‘ is a good aggregate curator of interesting videogame related stories, and I was personally interviewed by a German games magazine, GEEMag back in February. While browsing the incoming links at Critical Distance just now, I also happened upon the French language videogames blog run by Eric Viennot. [Link]

Es gibt sie also, die interessanten Seiten, die lesenswerten Texte auf nicht-Englisch. Nur: weil Englisch eben “Internetsprache” ist, scheint es kaum jemanden zu kümmern (vor allem nicht in Sparten wie Spielkritik). Daher eben auch unser Digitaler Rückblick. Und ich habe eigentlich gar nicht die Zugrifsszahlen parat um zu sagen: der TITEL bringt so und so viele Leser zu diesen Seiten, aber ich finde allein die Anerkennung, dass es da ein Publikum für zu geben scheint, wenn man mal wieder was konfuses, interessantes, spannendes, verwirrendes in den Blog gesetzt hat, das allein ist doch schon wertvoll.

Daher: auch diesen Monat der Digitale Rückblick mit tollen Texten, interessanten Diskussionen und vielversprechenden Autoren.

TITEL-Kulturmagazin: Dungeons of Dredmor

Dienstag online gegangen: meine Rezension zum kanadischen Roguelike Dungeons of Dredmor. Ein selten gutes Spiel mit wunderschön handgezeichneten Figuren. Nur: weil alles eben handgezeichnet ist, werden Ausrüstungsgegenstände nicht am Helden angezeigt. Was…schade ist, weil das Feedback über die getroffenen Entscheidungen was Skills und Items im Spiel angeht, so stark daran beteiligt sind, zum Weiterpsielen zu motivieren (z.B. beim ebenfalls süchtigmachenden Desktop Dungeons). Dann wiederrum: Original-Roguelikes haben ASCII Grafik und ob das Helden “@” jetzt eine magische Axt mit sich schleppt oder nur eine alte Harfe: spielt dann auch keine Rolle.

Meine Helden sterben tausend Tode – und alles was ich will, ist noch einen Helden in das vielarmige Verlies einzuwerfen. Dungeons of Dredmor ist das erste »richtige« Roguelike, das ich bewusst gespielt habe. Und kann ich jetzt bitte weiterspielen? [Link]

Zu Gast bei Manus Breakfast-Podcast

Heute bin/war ich zu Gast bei Manuel Fritschs Breakfast-Podcast. Wir haben ein wenig über das Digitale-Spiele Ressort beim TITEL-Kulturmagazin gesprochen. Hört mal rein.

[DirektManu]

Stray Observations:

  • Wenn TITEL-Kulturmagazin schnell ausgesprochen wird, dann klingt das ein wenig nach TITTEN-Kulturmagazin. Ein Kulturmagazin, das…es geben sollte.

  • Ich habe so nonchalant Musikseiten erwähnt, für die ich vor De:Bug geschrieben habe: das wären zum einen Allschools.net und zum anderen Alternativmusik.de, beides tolle, tolle Magazine mit engagierten, begeisterten Leuten.

  • Nachher noch beim Post-Podcast-Gespräch (wahrscheinlich mit Schweiß im Gesicht und glimmender Zigarette im Mundwinkel) einander zugeraunt: Autoren für Blogs/Magazine/Webseiten finden ist überraschend schwer. Wer gerne über Spiele/Literatur/Comics schreiben möchte, sich daran versuchen will oder jemanden kennt, der das gerne machen möchte für den TITEL (es lohnt!), oder auch für andere Outlets: schreibt mir oder Rudolf Inderst doch mal.

  • Ebenfalls noch drüber geredet: in Finnland ist letztes Jahr niemand an Elch gestorben. That is all.