Ich habe für die August-Ausgabe einen Gamestar-Report über das Design von Entscheidungen und Moral in Spielen geschrieben. Das Ganze gibts jetzt (endlich!) online:
Doch wie denken sich die Entwickler diese Entscheidungen aus? Und warum ist die Entscheidung, wer ein magisches Kind erziehen darf, dann doch wieder so schwierig? Keine Belohnung, keine große Moral, keine dramatischen Duelle, nur zwei Frauen, ein Kind und für den Hexer Geralt die Aussicht auf ein Leben nach der Monsterjagd. Warum schaffen es Spiele wie The Witcher, mich stutzig zu machen, zu unbequemen Entscheidungen zu zwingen? Und warum gehen die meisten Entscheidungen, die ich in anderen Spielen treffe, so leicht von der Hand? [Link]
Stray Observations:
- Gesprochen habe ich dafür übrigens mit Casey Hudson, Executive Producer von Mass Effect 3, und mit Sebastian Stepien, dem Lead Writer von Witcher 2. Beide sehr interessant!
- Ich wollte eigentlich noch unbedingt mit Andy Chambers, dem Autor von Star Craft 2 sprechen, das…haut aber irgendwie nicht hin. Blizzard ist nicht so leicht zu erreichen. Hrm!
- Rausgekürzt habe ich eine Passage, wo es um Aristoteles und die Nikomachische Ethik ging. Am besten erklärt vom Philosophy Bro.
- Inspiration für den Teil, in dem es um StarCraft 2 ging war natürlich ein Artikel von Alec Meer.
- Wie großartig ist denn bitte Witcher 2?
- Mit Gamestar arbeiten ist übrigens äußerst angenehm und eine Wertung musste ich auch nicht abgeben (höhö).
- Wie ich heute erfahren habe, kommt der Beitrag auch in einer kommenden Making Games Ausgabe.
Kleiner Nachtrag zur Spielekritik-Debatte:
Bei Deutschlandradio gab es einen unglaublich interessanten Beitrag über Popjournalismus und Musikkritik. Im Sinne von: „die Popkritik hat ihre Relevanz verloren, wie gehts weiter?“ Da gab es dann Interviews mit vielen Bloggern, Musikjournalisten und Kritiken. Die „Debatte“ ähnelt aber tatsächlich sehr stark der um die Relevanz der Spielekritik. Laut Deutschlandradio hat die Musikpresse das Heft an die Zeitungsredaktionen, v.a. im Online-Bereich, abgegeben.
Während Musikmagazine eine beträchtliche Seitenzahl darauf verwenden müssen, die neuesten Künstler kurz vorzustellen und sie dabei auch noch abfeiern müssen (Werbepartner und so), konnten Zeitungen frei vom Abhängikkeitsverhältnis zur Musikindustrie ein spannendes Pop-Feuilleton aufbauen.
Seit Jahren fordern kritische Geister, der Musikjournalismus müsse sich erneuern, wolle er seine Relevanz zurückerobern. Fundierte Popkritik sei in den letzten Jahren ersetzt worden durch Service. [LinkPDF]